Thomas Lange |
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Audiomotorik: Musizieren ist im Unterschied zu vielen anderen Tätigkeiten im Alltag, die meistens visuellmotorisch geführt werden, eine audiomotorische Tätigkeit. Das heißt die Bewegungsführung, die Bewegungskontrolle und die Bewegungsdosierung erfolgen über das Ohr bzw. das Hören. Audiomotorik (lat. hören, bewegen) beschreibt innerhalb der Resonanzlehre das Verhältnis und die Synchronisation von Hören und Bewegen. Ausgangspunkt ist die Fragestellung, was ist musikalische Bewegung, was sind musikalische Muskeln? Musikalische Muskeln sind solche Muskeln, die direkt in Reaktion auf den gehörten Klang die adäquaten und angemessenen Bewegungen finden, welche erforderlich sind, um dem Klang seine optimale Gestalt zu geben. Das Ohr und das Gleichgewichtsorgan bilden eine räumliche Einheit und sind direkt miteinander gekoppelt. Das Gleichgewichtsorgan ist über Nervenbahnen mit allen Muskeln im Körper verbunden. Der Nerv vom Hörorgan und der Nerv vom Gleichgewichtsorgan laufen als achter Hirnnerv in einem Strang zusammen zum Gehirn. So gibt es über das Hören bzw. den Klang einen Weg in das gesamte Bewegungssystem des Menschen. Dieses audiomotorische System gilt es als Musiker zu erkennen, seine Funktionsweise nicht zu beeinträchtigen, und die dem audiomotorischen System entsprechende Bewegungsart zu entwickeln. Die entsprechende Bewegungsart äußert sich in einem dreidimensional ausbalancierten, zentrierten Körpergebrauch, da auch das Gleichgewichtsorgan eine dreidimensional ausbalancierende Funktionsweise hat. Das zugehörige Bewegungsgesetz lautet: Eine Masse lässt sich am leichtesten über ihren Schwerpunkt (Gleichgewichtspunkt) bewegen. Ein komplett dreidimensional ausbalancierter Körpergebrauch stimmt die Muskeln in optimaler Weise auf das Hören ab. Die Muskulatur selbst wird musikalisch, d.h. sie reagiert direkt und in jeder gewünschten Dosierung auf gehörte Klänge. Alle beim Musizieren beteiligten Faktoren wie z.B. Atmung, Tastsinn, Sehsinn etc. sollten so organisiert werden, dass sie mühelos und leicht auf der audiomotorischen Ebene integriert werden können. Hören sollte immer eindeutig die Führungsaktion beim Musizieren sein. Dies mag für Musiker selbstverständlich klingen. In der Praxis lässt sich jedoch häufig beobachten, dass z. B. die Instrumentalbewegungen oder die Atmung oder das Auge die Führungsrolle in der musikalischen Aktion übernehmen. Audiomotorische Organisation des Körpers innerhalb der Resonanzlehre beinhaltet eine Hierachie im Gebrauch der Sinne beim Musizieren: 1. Hören (Integrationsebene), 2. Kinästhetischer Sinn (Tastsinn verbunden mit Räumlichkeitssinn) 3. Sehen. |
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